„Tschechen“ in diesem Artikel, das sind die Bewohner von Böhmen, Mähren und der Slowakei. Während in Böhmen und Mähren dasselbe Tschechisch gesprochen wird, ist das Slowakische eine andere Sprache aber doch so ähnlich, dass es praktisch keinerlei Verständigungsschwierigkeiten gibt. Die frühere Tschechoslowakische Hymne der CSR, danach CSSR bestand aus zwei Teilen, einem tschechischen und einem slowakischen. Nach der Trennung der Staaten konnten wurde die zweiteilige Hymne ebenfalls getrennt.

„Wiener Tschechen“ sind einerseits die Nachkommen der großen Einwanderungswelle (vor 1918), die aber heute allesamt österreichische Staatsbürger aber vereinzelt noch mit tschechischer Muttersprache sind. Dazu kommen jene Tschechen, die in der jüngeren Zeit (1968 und 1989) nach Österreich eingewandert sind und eventuell auch noch tschechische Staatsbürger sind aber in Österreich, vor allem in Wien leben. Alle diese Wiener Tschechen, die noch muttersprachlich Tschechisch sprechen sind eine autochtone und öffentlich geförderte Minderheit, ähnlich wie die Kärntner Slowenen oder Burgenlandkroaten aber ohne eigenes Siedlungsgebiet.

Von den ursprünglich (um 1900) auf etwa 400.000 geschätzten Tschechen in Wien sind durch Rückwanderung (ab 1918, ab 1945) und durch Assimilation einige Tausend verblieben, die aber ein vielfältiges politisches und kulturelles Leben mit einer eigenen Zeitung entfalten. Grob vereinfacht kann man sagen, dass man für jede politische Partei in Österreich eine Entsprechung bei den Wiener Tschechen finden kann. Was die Tschechen von den Wienern unterscheidet, ist ihre Liebe zum Volkssport. Kaum ein Tscheche, der nicht in einem Turnverein organisiert ist. Und es geht nicht nur um Leistungssport, es geht vor allem um Breitensport, immer gepaart mit einer Portion Nationalismus. Aus diesem Biotop entstammen die tschechischen Turnvereine Slovan und Sokol. Der Fußballklub Slovan/HAC (gegründet 1902) spielte von 1923-1939 in der obersten Spielklasse und danach auch noch zwei Mal im österreichischen Cup.

Historischer Rückblick

bis 1918

Die Armut in den ländlichen Gebieten im 19, Jahrhundert bewirkte eine enorme Landflucht. In Wien setzte diese Migrationswelle etwa um 1850 ein. Die Zuwanderer kamen aus den damaligen Kronländern, vor allem aber aus Böhmen, Mähren und der Slowakei. Das war nicht nur in Wien so, das betraf alle damaligen Metropolen, also auch London und Paris.

Der Unterschied zwischen Wien und Paris oder London war aber, dass der Zuzug in Wien aus fremdsprachigen Kronländern erfolgt ist und daher geb es in Wien nicht nur eine prekäre soziale Lage der Zuwanderer sondern zusätzlich auch massive nationalistische Spannungen und einen starken Assimilationsdruck. Hervorragend beschrieben von Brigitte Hamann in „Hitlers Wien“ und in bebilderter Form von Hans Magenschab in „Das österreichische Familienalbum“.

Die Aversion der Wiener gegenüber den Zuwanderern äußerte sich auf vielfältige Weise, zum Beispiel auch in einem Wiener Sprichwort um 1900:

»Es gibt nur a Kaiserstadt. Es gibt nur a Wien.
Die Wiener san draußen, die Böhm, die san drin.«

Es ist heute nicht schwer, sich das vorzustellen, denn die Rolle der Tschechen von damals haben die Türken von heute eingenommen.

Es war für zuwandernde Tschechen ein Vorteil, nicht als Tscheche zu erscheinen, insbesondere wenn es um Anstellungen in staatsnahen Stellen ging. Die Assimilation erfolgte oft extrem rasch. Dazu gehörte gehörte auch die Eindeutschung der tschechischen Namen.

Wenn man in der Frühzeit der Fußballs (in der Monarchie) nach Tschechen bei Rapid sucht, muss man sich – mangels anderer Quellen – an der Schreibweise der Namen orientieren.

1918-1938

Waren die Tschechen in Wien bis zum Jahr 1918 Staatsbürger wie alle anderen auch, wurden sie durch die Verselbständigung der Tschechoslowakei zu einer autochtonen Volksgruppe in Wien.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam es zu einer starken Rückwanderungswelle der Tschechen einerseits aber auch zu einer sehr toleranten Haltung der Wiener gegenüber den anwesenden Tschechen im „Roten Wien“ der Zwischenkriegszeit. Diese zwanzig Jahre waren für die Wiener Tschechen eine kulturelle Blütezeit, die durch eine große Zahl  eigenständiger Schulen und Vereine zum Ausdruck kam. Viele davon existieren bis heute.

In diesen Jahren konnten Fußballspieler vergleichsweise freizügig die Grenzen wechseln. Die heutige Staatsbürgerschaft geb es damals noch nicht. Nach dem Zerfall der Monarchie erhielten die eingewanderten und hier verbliebenen Wiener Tschechen einen Heimatschein, der ihnen bestätigte, dass sie eigentlich zu einer Gemeinde in Tschechien zugehörig waren. Wer als Wiener Tscheche reisen wollte, bekam einen tschechischen Pass seiner Heimatgemeinde. Ein Beispiel ist der Reisepass meiner Großmutter aus dem Jahr

Die Tschechoslowakei dieser Jahre war eine Mischung aus deutschen und tschechischen Gemeinden, die großen Städte waren zweisprachig. Es gab eine große Zahl gebürtiger Tschechen, die eigentlich der dortigen deutschen Volksgruppe angehörten. Ein sehr bekannter Vertreter dieser Zeit ist Max Böhm. Legendär ist seine Anspielung auf seine Heimatstadt, die man heute als running gag bezeichnen würde: „Bei uns in Reichenberg…“ (Liberec)

Die meisten Wiener Tschechen behielten den Heimatschein ihrer tschechischen Gemeinde bei; es hatte zunächst keine negativen Auswirkungen.

Als Beispiel der Reisepass meiner Großmutter aus dem Jahr 1937, ausgestellt von ihrer Heimatgemeinde Nejepín im Bezirk Chotěboř. Es bestand keinerlei Notwendigkeit oder gar Druck, sich um einen Wiener Heimatschein zu bemühen, obwohl natürlich der Lebensmittelpunkt immer schon Wien gewesen ist. Es hat auch so funktioniert.

Interessant war auch der Grund für die Reise. Einerseits natürlich der Besuch von Verwandten aber auch eine Art des sich Überzeugens, ob es sich eventuell lohnen würde, in Tschechien zu leben. Man weiß ja nie… Ihre Erkenntnis war aber ganz eindeutig, dass sie nie mehr in ihre frühere Heimat fahren wollte.

1938-1945

Ab 1938 änderte sich die Situation für die Tschechen in Wien schlagartig. Alle tschechischen Einrichtungen wie Schulen, Vereine und auch Firmen wurden verboten und geschlossen. Nationalbewusste oder durch ihren Beruf sesshafte Tschechen bekannten sich zum Tschechentum. Die ärmeren Tschechen machten sich durch das neue Regime Hoffnungen auf Arbeit und bekannten sich zum Deutschtum. Die Folge war, dass die wehrfähigen Männer dieser Gruppe zur Deutschen Wehrmacht eingezogen wurden aber die Tschechen mit tschechischem Heimatschein nur zu kriegsdienlicher Arbeit.

Ein Wiener Tscheche hätte in diesen Jahren nicht bei Rapid spielen können.

1945-1970

Nach der Schreckenszeit des Krieges kam für die Deutschen in Tschechien die Schreckenszeit der Vertreibung. Es waren keineswegs nur das zusammenhängende Gebiet des Sudetenlandes betroffen sondern auch alle anderen deutschsprachigen Gebiete und auch die Großstädte. Zu den Vertriebenen gehörten auch die Künstler an deutschen Theatern, wie Max Böhm. Umgekehrt mussten die entvölkerten Gebiete besiedelt werden und die Wiener Tschechen bekamen Angebote, sich in den Sudentengebieten anzusiedeln, was auch viele angenommen haben. Die Länder im Osten und auch die Tschechoslowakei kapselten sich durch den Eisernen Vorhang ab und es gab in diesen Jahren nach dem Krieg bis 1968 keinen Austausch von Sportlern dieser Länder. Die Wiener Tschechen waren von ihrem Mutterland isoliert.

Dennoch gingen aus der noch immer ziemlich großen autochtonen Minderheit der Wiener Tschechen tschechische Sport- und auch Fußballvereine hervor, deren Mitglieder auch in die Wiener Fußball-Vereine wechseln. Da aber diese Sportler nicht tschechische Staatsbürger waren, kann man sie in den Aufstellungen nicht als solche erkennen.

Es war für die Wiener Tschechen Zeit, Farbe zu bekennen. Meine Großeltern suchten 1949 um die österreichische Staatsbürgerschaft an, wahrscheinlich auch unter dem Eindruck der politischen Umwälzungen in Tschechien und bekamen diese 1950 ausgestellt. Die Verbindung zum Mutterland war endgültig beendet.

Und weil es hier auch um Sport geht, möchte ich aus meinen Erinnerungen an die ersten Jahre vor dem Fernseher berichten. Mein Eindruck war, dass es für meine Großmutter ganz klar war, für wen sie bei einem Fußballspiel Österreich-ČSSR die Daumen drücken sollte; natürlich für Österreich. Und das, obwohl sie nur ganz gebrochen Deutsch sprach, vielleicht wie alte Türken heute. Meiner Mutter war das anfangs gar nicht so klar, denn sie wuchst in der liberalen Zeit zwischen den Weltkriegen auf und wurde – im Gegensatz zu ihrer Mutter – gut und in tschechischen Schulen ausgebildet und diese vermitteln natürlich auch eine Portion Heimatverbundenheit oder gar Nationalstolz zum Mutterland Tschechoslowakei. Aber ihre Einstellung hat sich im Laufe der politischen Entwicklung auch sehr rasch gewandelt.

1970 bis heute

Seit 1968 findet immer wieder Zuwanderung aus der Tschechoslowakei nach Österreich statt und die Gemeinde der Wiener Tschechen füllt ihre sich lichtenden Reihen wieder auf.

Die tschechischen Namen

Wie erkennt man einen Tschechen?

Eigentlich gar nicht! Ein tschechischer Name sagt uns heute nicht, ob der betreffende Träger ein (Wiener) Tscheche ist.

Das war um 1900 sicher ganz anders. Wenn damals jemand Holub (Taube) oder Holubář (Täuber) hieß, konnte man ihn sicher Tschechisch anreden.

Aus den Zuwandererfamilien von damals sind nur mehr die Namen geblieben. Die meisten Träger dieser Namen wissen nicht einmal mehr über die Herkunft des Namens Bescheid. Das ist nicht schlecht, das ist eine Folge gelungener Integration.

Aber es gibt immer auch „Ultras“, die auch heute, nach drei oder vier Generationen immer noch den Wiener Tschechen angehören. Sie legen Zeugnis für eine ziemlich wechselvolle Geschichte der Wiener Tschechen ab.

Ein Beispiel aus der heutigen Zeit:

Rene Wagner ist ein Tscheche aber am Namen ist das nicht erkennbar. Man erkennt es aber an seinem Reisepass.
Christoph Peschek ist ein Österreicher aber sein Name ist tschechischen Ursprungs. Pešek=Plumpsack; pěšák = Fußgänger, Infanterist

Diese uneindeutige Bedeutung der Namen gibt es in Tschechien, denn die Zahl der deutschen Namen ist auch dort sehr groß. Am besten veranschaulicht das folgende Begebenheit aus den 1990er Jahren: Karl Schwarzenberg, Außenminister der Tschechischen Republik erinnert sich: „Sie kennen doch die Geschichte mit dem Wiener Telefonbuch, das das Brünner sein könnte: Ich kann mich an ein Treffen vor einiger Zeit erinnern, als ein gewisser Kanzler Vranitzky, ein Finanzminister Lacina und der Generalsekretär des Außenamts namens Klestil die Vertreter Prags trafen (lacht): Der Finanzminister hieß Klaus, der Außenminister Dienstbier und der damalige Kanzler Schwarzenberg.“

vranitzký = 1. „der mit dem Rappen“ von vraník=Rappe; 2. „der mit der Krähe“ von vrána=Krähe;
laciná“ = die billige (Ware);
klestil = 1. klestina=Patrone; 2. kleštit =kastrieren, kleštil = „er hat kastriert“.

Ob also in einem tschechischen Namensträger auch wirklich ein Tscheche steckt ist nie ganz sicher.

Diakritische Zeichen im Tschechischen

Es gibt viele tschechische Namen, die ganz ohne die vielen diakritischen Zeichen auskommen, wie zum Beispiel Brabenec, Carda, Dokupil, Fiala, Hasil, Hrabec, Huspek, Kolovrat, Lebeda, Marek, Musil, Skoumal, Smetana, Stejskal, Tvaroch, Zeman uvam.

Darüber hinaus ist aber das Tschechische reich an Veränderungen der Laute durch folgende diakritische Zeichen: á č ď ě é í ň ř š ť ú ů ý ž

Eindeutschung der Tschechischen Namen

Diese Eindeutschung der Namen erfolgte in der Monarchie durch Umschreibungen der Sonderbuchstaben oder durch Weglassung der im Tschechischen üblichen diakritischen Zeichen, also der bekannten Hatscheks und Betonungen.

Umschreibung

š -> sch; č -> tsch oder cz, v->w, ě->je, ř -> rsch

Beispiele

Šedivý -> Schediwy
Dvořák -> Dworschak

Weglassung

č ->c, á->a

Werden die Hatscheks und die Betonungen weggelassen, führt das – aus der Sicht eines Tschechen – im Deutschen zu einer sonderbaren Aussprache.

Der Name des ehemaligen Rapidspielers „Jürgen Patocka“ ist ursprünglich tschechisch und hieß „Patočka“. Die lautlich richtige Eindeutschung wäre „Patotschka“. Man hat aber – damit es einfacher wird – das Hatschek am c weggelassen und die Fernsehsprecher machen das ck zu k. Man könnte daher den Namen im Deutschen dann auch „Patoka“ schreiben, was aber für einen Tschechen nicht mehr als ursprünglich tschechisches Wort erkennbar ist.

Die Striche auf Selbstlauten bedeuten, dass dieser Buchstabe lang ausgesprochen wird.

Beispiel: Der frühere Finanzminister Lacina hieß ursprünglich Laciná (billig)

Erkennung tschechischer Namen

Slawische Sprachen sind einander sehr ähnlich und man könnte viele Namen auf den ersten Blick als Tschechisch einschätzen. Eine Hilfe sind dabei die Endungen. Namen, die auf -its oder -itz enden, sind meist Bugenlandkroaten, die auf -ić enden, meist Kroaten und -ski sind eher Polen.

Eine große Schwierigkeit bei der Identifikation tschechischer Namen, ist die Tendenz des Tschechischen (und wohl auch der anderen slawischen Sprachen), dass Eigennamen rasch „eingetschechischt“ werden, ganz ähnlich wie das in der Monarchie mit den tschechischen Namen im Deutschen der Fall war. Was heißt es also, wenn ein Name „lukas“ heißt und derjenige im um 1900 bei Rapid gespielt hat. Es kann sich um einen Wiener handeln, der eben „Lukas“ hieß oder um einen Tschechen, dessen Name von „Lukáš“ auf „Lukas“ geändert wurde.

Weiters sind die slawischen Namen sehr verwandt. Der Pole „Kubica“ könnte auch als Tscheche „durchgehen“. In Tschechien gibt es zwar auch den Namen „Maric“ aber tendenziell ist das eher ein südslawischer Name.

Tschechische Namen im Wiener Straßenbild

Wenn man in Wien durch die Stadt geht, begegnet man auf Schritt und Tritt Namen tschechischen Ursprungs.

Ein früher berühmtes Kaufhaus, das Herzmanský:

Und einige Schritte davon entfernt ist das „Sláma“ (=“Stroh“), das aber inzwischen an den Stadtrand gezogen ist.

Das Lager der Wiener Institution „Kolařík & Leeb“, früher „Kolařík & Buben“, was soviel wie „Wagner und Trommel“ heißt.

Hier die Speisekarte desselben:

Das Kleiderhaus „Kníže“ (=“Fürst“) hat auch seine Hatscheks verloren. Mein Onkel hat früher hier als Schneider gearbeitet. Heute würde man sagen: unter „prekären Verhältnissen“ (irgendwer muss ja die Gewinne bezahlen).

Nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, dass es sich hier um einen Tschechen handelt. Die Konditorei-Kette Aida wurde 1923 von Familie Prousek gegründet und ist noch immer in Familienbesitz.

Unweit von dieser Aida befindet sich das Traditionskleiderhaus Tlapa (=Pfote). Es wartet seit einiger Zeit auf einen neuen Besitzer.

Zum Abschluss ein Beispiel für eine interessante Tschechisierung eines ursprünglich deutschen Namens:

Das Schild stammt von einem Orthopädiegeschäft in Wien Margareten und nennt als Eigentümer einen „M. Šnajdr„. Echt Tschechisch, oder? Aber bei „Šnajdr“ handelt es sich um die lautliche Umschreibung des deutschen Wortes „Scheider“ und so ganz genau, weiß man nicht, ob Herr „Šnajdr“ ein Tscheche ist (eine Frau „Šnajdr“ kann es nicht sein, denn dann stünde da „Šnajdrová“). Es könnte sein, dass dereinst ein „Schneider“ nach Tschechien zog, dort zum „Šnajdr“ wurde und dann nach Wien zurückkehrte. Heute ist ja der Assimilationsdruck nicht mehr vorhanden und es ist nicht mehr nötig, die Hatscheks einzudeutschen. Es könnte sich aber auch um einen tschechischen Nationalisten handeln, der das auch im Namen zum Ausdruck bringen wollte. Wer weiß…

Tschechen bei Rapid

Vieles in der folgenden Zuordnung ist mangels konkreter Quellen nur geraten, denn man muss bedenken, dass Assimilation einerseits die Eindeutschung der Namen bedeutet und anderseits die Veränderung der Umgangssprache von Tschechisch zu Deutsch. Wenn also jemand einen tschechischen Namen hat, muss er kein muttersprachlicher Tscheche mehr sein. Ein Anhaltspunkt ist etwa, dass alle Tschechen, die ihren Ehepartner innerhalb ihrer Volksgruppe gefunden haben, auch ihre Kinder in eine tschechische Schule geschickt haben. War aber ein Ehepartner deutschsprachig, waren die Kinder in der Regel bestenfalls zweisprachig, meist aber ging in dieser nächsten Generation das Tschechische verloren.

Die ersten Tschechen bei Rapid waren die „Schediwy„-Brüder (Šedivý= der Graue) Karl, Josef und A(?) und Franz. Sie spielten von 1898 bis etwa 1921. Gleichzeitig spielten aber auch viele andere Tschechen.

Der berühmteste eingedeutschte Tscheche bei Rapid war Josef Uridil. Ursprünglich hieß er aber wohl Josef Uřídil. (=der Gerechte~) Ob er aber noch Tschechisch gesprochen hat, müssten Historiker erarbeiten. Pepi, der „Tank“ spielte zwischen 1918 und 1926 als erster Superstar des österreichischen Fußballs.

Bei Rapid spielte zwischen 1931 bis 1934 auch Josef Bican (Bič = Peitsche), der in hohem Alter im Jahr 1997 von Fußballhistorikern die Auszeichnung für den weltbesten Torjäger erhalten hat. Details entnehme man dem Artikel aus der Wikipedia, in dem auch die muttersprachlichen Aspekte beschreiben werden. Die Mutter sprach ausschließlich Tschechisch, der Sohn aber schon Deutsch. Er wird aber wohl nach seinem Abgang von Rapid zunächst zur Admira und dann zu Slavia Prag wieder zum Tschechischen übergegangen sein.

Bei Walter Zeman wissen wir das genauer, denn er besuchte in den 1930er Jahren die tschechische Schule in Wien am Sebastianplatz und kam über den Verein Wienerbegrer zu Rapid und wurde zum berühmtesten Tormann von Rapid und auch der Nationalmannschaft. „Zeman“ heißt auf Deutsch „Edelmann“, und dieser Name kommt ganz ohne diakritischen Zeichen aus. Walter Zeman war ein Nachfahre der ehemaligen Ziegelböhm, seine Familie wohnte in der Gegend von Vösendorf im Süden von Wien und wurde täglich von einem Schulbus zur Schule gebracht.

Er ist eigentlich der Parade-Tscheche, denn sein berühmter Tschechen-Vorgänger Josef Uridil dürfte ein bereits assimilierter Tscheche gewesen sein, wogegen Walter Zeman dieselbe tschechische Schule besucht hat wie auch der Autor dieser Zeilen. Ich könnte ihn als Kind im Fernsehen gesehen haben, denn auch damals in den 1950er und 1960er Jahre wurden schon Fußballspiele im Fernsehen gezeigt, aber damals hatte ich noch keine besondere Beziehung zum Fußball.

Meine Tante Milada kam im selben Jahr wie Walter Zeman zu Welt und drückte mit Walter Zeman die Schulbank und sportelte im selben tschechischen Verein Sokol. Sie war Volleyball-Spielerin, Walter war Turner. In den 1950er-Jahren besuchte sie mit ihrem späteren Ehemann, meinem Onkel Ludvík die Spiele von Rapid auf der Pfarrwiese. Leider haben sie mich nie dorthin mitgenommen. Aus Erzählungen meiner Tante: „Er ergriff die Torstange und streckte den ganzen Körper wie eine Linie horizontal zur Seite, ein unglaublicher Kraftakt.“ Diese Körperbeherrschung war für seine Fußballerkarriere von großem Vorteil. Zeman wurde bei Rapid zum „Löwen von Mailand“, „Tiger von Paris“ und „Panther von Glasgow“.

Im Alter von 80 Jahren wollten wir meiner Tante eine Freude machen und schenkten ihr ein Abo im Hanappi-Stadion. Es erinnerte sie an ihre Jugend und sie erzählte uns oft was dieser Zeman für ein toller Turner (Fußballer war er nebenbei) war. Meine Tante besuchte mit uns etwa 6 Jahre lang jedes Spiel in Hütteldorf. Als ich sie 2016 zum letzten Mal im Pflegeheim besuchte (sie war dann schon 89) konnte sie nicht mehr sprechen und ich zeigte ihre am Handy Bilder von früher, auch eines von Walter Zeman. Wen’s interessiert, bitte im Artikel „Letzte Worte“ weiterlesen. Der Artikel ist auch in der Zeitung der Wiener Tschechen „Svobodné Listy“ in tschechischer Übersetzung erschienen.

Ganz falsch eingedeutscht ist der Name von Franz Hasil (1962-1968 bei Rapid). Wir sagen immer „Hásil“ und betonen das ‚a‘. Im Tschechischen betont man aber nichts und es hört sich im Deutschen eher an wie „Hassil“ und es heißt „er hat gelöscht, also ein Feuerwehrmann“. Ob Franz Hasil noch weiß, von wo seine Vorfahren kommen, könnte man ihn einmal fragen.

In dieser Zeit war Rudolf Vytlacil („Vytlačil“ = „er hat ausgedrückt“) Trainer bei Rapid und später Ernst Dokupil („Dokoupil“ = „der gekauft hat“) das ‚ou‘ ist der einfacheren Aussprache wegen dem ‚u‘ gewichen. Der erstere war Tscheche, der zweite aber nicht mehr.

In der jüngeren Geschichte sind die Tschechen sehr leicht an der Nationalität zu erkennen. Seit 1972 waren folgende Tschechen und Slowaken bei Rapid: Radek Bejbl, Tomáš Došek, Stanislav Griga, Peter Hlinka, Ernst Hlozek, Marek Kincl, Vladimír Labant, Jirí Lenko, Ladislav Maier, Ján Novota, Antonín Panenka, Marek Penksa, Roman Pivarník, Otto Szabo, Jozef Valachovič, František Veselý, Petr Voříšek, René Wagner.

Gereiht nach dem Einsatz der jüngeren Tschechen ergibt sich folgende Tabelle:

NAMEVORNAMEVONBISLAND
HlozekErnst1972-08-121975-03-22CZ
VeselýFrantišek1980-08-141981-04-21CZ
PanenkaAntonín1981-02-211985-06-13CZ
GrigaStanislav1992-07-241993-06-19CZ
PivarníkRoman1994-08-031997-05-31SK
PenksaMarek1996-07-241999-11-30SK
WagnerRené1996-08-172004-05-20CZ
MaierLadislav1998-08-022005-05-29CZ
SzaboOtto1999-07-282002-04-20SK
KinclMarek2004-07-142007-05-17CZ
HlinkaPeter2004-07-142007-05-20SK
DošekTomáš2004-07-142005-05-17CZ
ValachovičJozef2005-03-132007-05-20SK
LenkoJirí2005-03-162005-06-01CZ
BejblRadek2005-07-132007-05-17CZ
LabantVladimír2005-09-102005-12-10SK
VoříšekPetr2006-07-192007-05-20CZ
NovotaJán2011-08-062016-11-24SK

An dieser Tabelle sieht man gut, dass es nicht fehlerfrei möglich ist, allein nach dem Familiennamen einen Tschechen zu erkennen. Beispiele: Maier und Wagner.

Alphabetische Liste der Tschechen bei Rapid

Die ewige Liste der Spieler und Trainer von Rapid umfasst derzeit 852 Personen. 185 davon haben einen tschechisch klingenden Namen. Ob aber diese Spieler noch Wiener Tschechen waren, kann man aus dieser Liste nicht ableiten. Einen Wiener Tschechen erkennt man nicht am Reisepass, sondern nur an seiner Muttersprache. Erst seit 1968 kommen fallweise Spieler mit tschechischer Staatsbürgerschaft zu Rapid aber eine Invasion wie seinerzeit im 1900 ist das nicht mehr. Vor 1968 waren es Wiener Tschechen wie Walter Zeman, deren Vorfahren in der Zeit vor 1918 nach Wien eingewandert sind.

NAMETSCHECHiSCHLANDVORNAMEVONBIS
BachuraBachuraA 1916-08-271917-05-13
BejblBejblCZRadek2005-07-132007-05-17
BeranBeranA 1922-03-191922-03-19
BeranBeranAHans1920-09-191924-02-10
BeranekBeránekAAlois1955-07-011956-06-30
BicanBičanAJosef1931-09-061934-09-16
BilekBílekALothar1954-10-171960-11-27
BlahaBláhaAGustav1911-09-081917-11-18
BlaschkeBlažkeAJosef1936-05-241936-11-29
BlazyBlazyA 1903-08-011906-07-31
BlizenecBlíženecAFranz1987-11-141994-06-08
BrabetzBrabetzAGünther1967-11-191967-11-19
BradaricBradaričAAmir1994-08-271994-10-01
BudinBudínAHeinrich1923-05-091926-05-09
BugalaBugalaAJosef1929-10-131933-05-28
BujnochBujnochAAnton1921-03-081921-03-08
BuzekBůžekAHans1970-08-081972-05-13
CernyČernýA 1938-11-131941-05-25
CernyČernýAMax1916-11-121918-10-13
ChalupskyChalupskýAThomas1922-12-311922-12-31
ChytraChytráAFranz1934-02-041934-02-18
CimeraCimerákARobert1915-04-181915-10-31
CzejkaČejkaALeopold1924-08-191936-10-18
DokupilDokupilAErnst1974-08-091976-06-18
DokupilDokupilAErnst1994-08-031998-03-29
DokupilDokupilAErnst2000-07-052001-07-31
DošekDošekCZTomáš2004-07-142005-05-17
DrazanDražanAChristopher2008-08-022012-12-15
DvoracekDvořáčekAHermann1936-10-041945-03-25
DworakDvořákAJosef1920-11-281920-11-28
FakFákAErich1964-10-101973-07-07
FialaFialaARudolf1933-11-221934-09-16
FritschFričAAnton1964-04-151971-06-20
FritschlFričlD 1944-09-171944-09-17
GagerGagerAHerbert1988-09-101992-08-05
GrigaGrigaCZStanislav1992-07-241993-06-19
HamacekHamáčekAOtto1924-02-101924-02-10
HanelHanelARudolf1926-08-221927-03-06
HasilHasilAFranz1962-09-221968-04-20
HawlicekHavlíčekARudolf1936-03-151939-03-05
HedlHédlARaimund1997-03-252011-05-25
HedlHédlARaimund  
HlinkaHlinkaSKPeter2004-07-142007-05-20
HlozekHlozekCZErnst1972-08-121975-03-22
HnikHnikARobert1991-10-121991-10-12
HolecHolecAWilhelm1937-02-071941-10-05
HoloubekHoloubekA 1900-08-011901-07-31
HorakHorákAMichael1986-10-041986-10-04
HrabecHrabecAJosef1927-01-301927-01-30
HribarHribarAFranz1928-09-301930-05-25
HuspekHuspekAPhilipp2015-07-252015-10-22
JanczikJančíkAOtto1924-08-191926-09-26
JechJechAKarl1907-08-011918-03-10
JellinekJelínekAOtto1924-08-191928-02-19
JellinekJelínekARudolf1975-08-081976-09-01
JerabekJeřábekAGünther1989-08-051989-12-09
JestrabJestřábAKarl1932-08-281937-05-16
JestrabJestřábAKarl1950-08-261950-10-21
KaburekKabůrekAHans1929-04-171931-08-30
KaburekKabůrekAMatthias1929-03-101944-10-29
KaffkaKafkaARobert1951-09-021956-05-31
KamperKamperAJosef  
KaspirekKašpírekAFranz1936-08-301949-09-04
KaubekKoubekAAdalbert1946-11-171948-11-21
KautzkyKautzkýAChristian1976-05-291978-05-06
KauzKauzAJürgen2000-07-052001-12-01
KinclKinclCZMarek2004-07-142007-05-17
KirnerKirnerAJosef1942-10-251946-05-19
KlimaKlímaAJosef1911-11-121917-11-18
KnezKnězCHIván2002-02-242003-05-29
KnezKnězBIHTomislav1966-08-201967-06-18
KocenyKočenýAJosef1912-05-301916-07-16
KochtaKochtaA 1904-08-011905-07-31
KolarKolářAFranz1924-02-241924-06-29
KolowratKolovratAJoachim1992-08-121993-05-08
KonselKonšelAMichael1985-04-021997-06-03
KosKosAClemens1971-11-131973-09-08
KovarKovářAHans1943-03-071944-05-13
KowarikKováříkAJohann1911-09-081912-10-13
KralKrálAFranz1927-05-181929-06-18
Krczal (Körner)KrčálAHeinrich1911-09-081921-02-20
KrejciKrejčíAMartin1994-06-041994-06-04
KrejcirikKrejčíříkAJohann1976-08-031980-06-07
KubaKubaAFranz1915-08-291915-10-31
KubicaKubicaPLAndrzej1993-07-311994-06-04
KuxKuxAFranz1915-04-181915-04-18
LabantLabantSKVladimír2005-09-102005-12-10
LacinaLacináALudwig1924-02-241924-03-16
LatochaLatochaPLHenryk1973-08-261973-11-16
LebedaLebedaA 1924-03-091924-03-30
LenkoLenkoCZJirí2005-03-162005-06-01
LetschLečAErnst1934-09-091934-09-30
LisakLišákAErich1976-05-291979-03-10
LukasLukášAFranz1947-11-161947-11-16
MachekMachekA 1922-06-041924-06-29
MachoMachoAJürgen2004-08-262004-12-08
MaierMaierCZLadislav1998-08-022005-05-29
MalicsekMalíčekAPhilipp2016-10-262017-04-15
MarasekMarášekAStephan1993-07-311996-06-01
MarekMarekAAndy  
MaschkeMaškeA 1935-11-031935-11-24
MosovskyMošovskýAMartina  
MüllerNěmecAKarl1971-09-181972-11-08
MusilMusilAJosef1938-03-201952-12-07
NahlikNáhlíkAHelmut, Komm.Rat  
NajemnikNájemníkA 1943-02-141943-04-26
NemesNemešHKároly1917-09-021919-07-06
NemethNémethARobert1992-09-261992-09-26
NitschNičALeopold1915-02-281928-03-25
NitschNičALeopold1936-08-301945-03-25
NovotaNovotaSKJán2011-08-062016-11-24
NowakNovákA 1943-02-141943-02-14
OrelOrelCRPeter1943-02-141944-11-26
OsickaOsickaAKarl1957-11-301959-03-01
PanenkaPanenkaCZAntonín1981-02-211985-06-13
PatockaPatočkaAJürgen2007-07-072012-05-13
PaulerPaulerAErnst1921-08-281923-10-27
PavluPavlůAMonika  
PawlekPavlékAPaul1975-04-051979-06-22
PawlekPavlékAWalter1976-03-131976-06-04
PecankaPečánkaAJosef1975-04-051975-08-30
PeclPeclARobert1986-08-301995-06-05
PenksaPenksaSKMarek1996-07-241999-11-30
PeschekPešekAChristoph  
PetzPetzA 1907-08-011908-07-31
PivarníkPivarníkSKRoman1994-08-031997-05-31
PodpieraPodpieraA 1924-04-131924-04-13
PrakPrákAFranz1943-02-211946-06-23
ProhaskaProcházkaAKarl1924-05-181924-06-12
PuzaPůžaAMartin1988-09-031993-04-28
RupecRupecARudolf1914-03-151919-12-07
SalabaSalabaAChristian1991-07-241992-05-30
Schaffranek ŠafránekAHerbert1957-03-301959-09-26
SchediwyŠedivýAA1899-08-011906-07-31
SchediwyŠedivýAFranz1912-06-231921-11-12
SchediwyŠedivýAJosef1899-08-011913-10-19
SchediwyŠedivýAKarl1898-08-011913-04-20
SchlechtaŠlechtaAKarl1978-01-141979-06-22
SkocikSkočíkAWalter1960-03-201969-06-20
SkocikSkočíkAWalter1979-08-171982-03-27
SkoumalSkoumalAStefan1930-10-081942-11-15
SmetanaSmetanaAFerdinand1948-08-281950-06-24
SmistikSmištíkAFranz1929-05-261937-05-30
SmistikSmištíkAJosef1926-09-261937-05-16
SmolekSmolekA 1907-08-011908-07-31
SmolkaŠmolkaAJohann, Mag.  
SmutnySmutnýAEngelbert1941-08-311947-06-01
SolilSolilAFranz1924-09-281927-06-15
StarekStárekAAugust1992-06-271993-06-19
StaryStarýARoman1993-04-281993-08-04
StehnoStehnoA 1943-04-181943-04-18
StejskalStejskalAWillibald1915-02-281923-04-29
SwatoschSvatošAFerdinand1915-04-111919-07-13
SzaboSzaboSKOtto1999-07-282002-04-20
TauschekTaušekALudwig1931-08-301936-09-20
TopićTopičAEldar2004-07-212004-11-27
TrojanTrojanAReinhard1979-09-151979-11-03
TutschekTúčekAHans-Georg1962-03-031963-12-08
TwarochTvarochAFranz1918-03-241918-03-24
UridilUřídilAEngelbert1939-03-051944-06-04
UridilUřídilAFranz1924-02-101924-06-29
UridilUřídilAJosef1918-03-101926-10-03
UridilUřídilAJosef1953-03-011954-05-16
UridilUřídilAKarl1924-02-101924-02-10
ValachovičValachovičSKJozef2005-03-132007-05-20
VerešVerešSRBAndrija1963-09-011966-04-16
VeselýVeselýCZFrantišek1980-08-141981-04-21
VladarVladárA 1903-08-011908-07-31
VoříšekVoříšekCZPetr2006-07-192007-05-20
VsolekVšolekARudolf1926-10-031926-11-12
VybiralVybíralAWalter1954-12-111955-06-05
VytlacilVytlačilARudolf1932-08-281933-11-19
VytlacilVytlačilARudolf1965-09-141968-10-26
WagnerWagnerCZRené1996-08-172004-05-20
WanjuraVančuraA 1917-10-211917-10-21
WeselikVeselíkAFranz1924-02-101934-05-10
WeselyVeselýAFerdinand1921-03-061931-01-25
WesselyVeselýAGünther1979-05-121979-05-18
WolnyVolnýAFranz1961-09-161965-07-03
WondrakVondrákAKarl1914-03-151928-06-16
WydraVydraADominik2012-03-212015-07-17
ZajicZajícAStefan1959-08-291961-04-15
ZemanZemanALeopold1935-04-281936-03-01
ZemanZemanAWalter1945-09-021960-09-28
ZisekZíšekA 1918-03-031918-03-03

Chronologische Liste der Tschechen bei Rapid

Am Anfang dieser Liste sind einige Funktionäre mit tschechisch klingenden Namen angeführt. Bei vielen (wie auch bei „Kamper“) bin ich gar nicht sicher, weil diese Namen keine klare Bedeutung haben. Aber sie scheinen im Verzeichnis der tschechischen Namen auf, was aber kein eindeutiges Kriterium ist. Monika Pavlů ist nicht mehr im Verein aber was einmal in der Datenbank ist, wird nur selten gelöscht…

NAMETSCHECHISCHLANDVORNAMEVONBIS
HedlHédlARaimundVerein 
KamperKamperAJosefVerein 
MarekMarekAAndyVerein 
MosovskyMošovskýAMartinaVerein 
NahlikNáhlíkAHelmut, Komm.RatVerein 
PavluPavlůAMonikaVerein 
PeschekPešekAChristophVerein 
SmolkaŠmolkaAJohann, Mag.Verein 
SchediwyŠedivýAKarl1898-08-011913-04-20
SchediwyŠedivýAA1899-08-011906-07-31
SchediwyŠedivýAJosef1899-08-011913-10-19
HoloubekHoloubekA 1900-08-011901-07-31
BlazyBlazyA 1903-08-011906-07-31
VladarVladárA 1903-08-011908-07-31
KochtaKochtaA 1904-08-011905-07-31
JechJechAKarl1907-08-011918-03-10
PetzPetzA 1907-08-011908-07-31
SmolekSmolekA 1907-08-011908-07-31
Krczal (Körner)KrčálAHeinrich1911-09-081921-02-20
KowarikKováříkAJohann1911-09-081912-10-13
BlahaBláhaAGustav1911-09-081917-11-18
KlimaKlímaAJosef1911-11-121917-11-18
KocenyKočenýAJosef1912-05-301916-07-16
SchediwyŠedivýAFranz1912-06-231921-11-12
RupecRupecARudolf1914-03-151919-12-07
WondrakVondrákAKarl1914-03-151928-06-16
StejskalStejskalAWillibald1915-02-281923-04-29
NitschNičALeopold1915-02-281928-03-25
SwatoschSvatošAFerdinand1915-04-111919-07-13
KuxKuxAFranz1915-04-181915-04-18
CimeraCimerákARobert1915-04-181915-10-31
KubaKubaAFranz1915-08-291915-10-31
BachuraBachuraA 1916-08-271917-05-13
CernyČernýAMax1916-11-121918-10-13
NemesNemešHKároly1917-09-021919-07-06
WanjuraVančuraA 1917-10-211917-10-21
ZisekZíšekA 1918-03-031918-03-03
UridilUřídilAJosef1918-03-101926-10-03
TwarochTvarochAFranz1918-03-241918-03-24
BeranBeranAHans1920-09-191924-02-10
DworakDvořákAJosef1920-11-281920-11-28
WeselyVeselýAFerdinand1921-03-061931-01-25
BujnochBujnochAAnton1921-03-081921-03-08
PaulerPaulerAErnst1921-08-281923-10-27
BeranBeranA 1922-03-191922-03-19
MachekMachekA 1922-06-041924-06-29
ChalupskyChalupskýAThomas1922-12-311922-12-31
BudinBudínAHeinrich1923-05-091926-05-09
HamacekHamáčekAOtto1924-02-101924-02-10
UridilUřídilAFranz1924-02-101924-06-29
WeselikVeselíkAFranz1924-02-101934-05-10
UridilUřídilAKarl1924-02-101924-02-10
KolarKolářAFranz1924-02-241924-06-29
LacinaLacináALudwig1924-02-241924-03-16
LebedaLebedaA 1924-03-091924-03-30
PodpieraPodpieraA 1924-04-131924-04-13
ProhaskaProcházkaAKarl1924-05-181924-06-12
JanczikJančíkAOtto1924-08-191926-09-26
JellinekJelínekAOtto1924-08-191928-02-19
CzejkaČejkaALeopold1924-08-191936-10-18
SolilSolilAFranz1924-09-281927-06-15
HanelHanelARudolf1926-08-221927-03-06
SmistikSmištíkAJosef1926-09-261937-05-16
VsolekVšolekARudolf1926-10-031926-11-12
HrabecHrabecAJosef1927-01-301927-01-30
KralKrálAFranz1927-05-181929-06-18
HribarHribarAFranz1928-09-301930-05-25
KaburekKabůrekAMatthias1929-03-101944-10-29
KaburekKabůrekAHans1929-04-171931-08-30
SmistikSmištíkAFranz1929-05-261937-05-30
BugalaBugalaAJosef1929-10-131933-05-28
SkoumalSkoumalAStefan1930-10-081942-11-15
TauschekTaušekALudwig1931-08-301936-09-20
BicanBičanAJosef1931-09-061934-09-16
JestrabJestřábAKarl1932-08-281937-05-16
VytlacilVytlačilARudolf1932-08-281933-11-19
FialaFialaARudolf1933-11-221934-09-16
ChytraChytráAFranz1934-02-041934-02-18
LetschLečAErnst1934-09-091934-09-30
ZemanZemanALeopold1935-04-281936-03-01
MaschkeMaškeA 1935-11-031935-11-24
HawlicekHavlíčekARudolf1936-03-151939-03-05
BlaschkeBlažkeAJosef1936-05-241936-11-29
KaspirekKašpírekAFranz1936-08-301949-09-04
NitschNičALeopold1936-08-301945-03-25
DvoracekDvořáčekAHermann1936-10-041945-03-25
HolecHolecAWilhelm1937-02-071941-10-05
MusilMusilAJosef1938-03-201952-12-07
CernyČernýA 1938-11-131941-05-25
UridilUřídilAEngelbert1939-03-051944-06-04
SmutnySmutnýAEngelbert1941-08-311947-06-01
KirnerKirnerAJosef1942-10-251946-05-19
NowakNovákA 1943-02-141943-02-14
OrelOrelCRPeter1943-02-141944-11-26
NajemnikNájemníkA 1943-02-141943-04-26
PrakPrákAFranz1943-02-211946-06-23
KovarKovářAHans1943-03-071944-05-13
StehnoStehnoA 1943-04-181943-04-18
FritschlFričlD 1944-09-171944-09-17
ZemanZemanAWalter1945-09-021960-09-28
KaubekKoubekAAdalbert1946-11-171948-11-21
LukasLukášAFranz1947-11-161947-11-16
SmetanaSmetanaAFerdinand1948-08-281950-06-24
JestrabJestřábAKarl1950-08-261950-10-21
KaffkaKafkaARobert1951-09-021956-05-31
UridilUřídilAJosef1953-03-011954-05-16
BilekBílekALothar1954-10-171960-11-27
VybiralVybíralAWalter1954-12-111955-06-05
BeranekBeránekAAlois1955-07-011956-06-30
Schaffranek ŠafránekAHerbert1957-03-301959-09-26
OsickaOsickaAKarl1957-11-301959-03-01
ZajicZajícAStefan1959-08-291961-04-15
SkocikSkočíkAWalter1960-03-201969-06-20
WolnyVolnýAFranz1961-09-161965-07-03
TutschekTúčekAHans-Georg1962-03-031963-12-08
HasilHasilAFranz1962-09-221968-04-20
VerešVerešSRBAndrija1963-09-011966-04-16
FritschFričAAnton1964-04-151971-06-20
FakFákAErich1964-10-101973-07-07
VytlacilVytlačilARudolf1965-09-141968-10-26
KnezKnězBIHTomislav1966-08-201967-06-18
BrabetzBrabetzAGünther1967-11-191967-11-19
BuzekBůžekAHans1970-08-081972-05-13
MüllerNěmecAKarl1971-09-181972-11-08
KosKosAClemens1971-11-131973-09-08
HlozekHlozekCZErnst1972-08-121975-03-22
LatochaLatochaPLHenryk1973-08-261973-11-16
DokupilDokupilAErnst1974-08-091976-06-18
PawlekPavlékAPaul1975-04-051979-06-22
PecankaPečánkaAJosef1975-04-051975-08-30
JellinekJelínekARudolf1975-08-081976-09-01
PawlekPavlékAWalter1976-03-131976-06-04
LisakLišákAErich1976-05-291979-03-10
KautzkyKautzkýAChristian1976-05-291978-05-06
KrejcirikKrejčíříkAJohann1976-08-031980-06-07
SchlechtaŠlechtaAKarl1978-01-141979-06-22
WesselyVeselýAGünther1979-05-121979-05-18
SkocikSkočíkAWalter1979-08-171982-03-27
TrojanTrojanAReinhard1979-09-151979-11-03
VeselýVeselýCZFrantišek1980-08-141981-04-21
PanenkaPanenkaCZAntonín1981-02-211985-06-13
KonselKonšelAMichael1985-04-021997-06-03
PeclPeclARobert1986-08-301995-06-05
HorakHorákAMichael1986-10-041986-10-04
BlizenecBlíženecAFranz1987-11-141994-06-08
PuzaPůžaAMartin1988-09-031993-04-28
GagerGagerAHerbert1988-09-101992-08-05
JerabekJeřábekAGünther1989-08-051989-12-09
SalabaSalabaAChristian1991-07-241992-05-30
HnikHnikARobert1991-10-121991-10-12
StarekStárekAAugust1992-06-271993-06-19
GrigaGrigaCZStanislav1992-07-241993-06-19
KolowratKolovratAJoachim1992-08-121993-05-08
NemethNémethARobert1992-09-261992-09-26
StaryStarýARoman1993-04-281993-08-04
MarasekMarášekAStephan1993-07-311996-06-01
KubicaKubicaPLAndrzej1993-07-311994-06-04
KrejciKrejčíAMartin1994-06-041994-06-04
PivarníkPivarníkSKRoman1994-08-031997-05-31
DokupilDokupilAErnst1994-08-031998-03-29
BradaricBradaričAAmir1994-08-271994-10-01
PenksaPenksaSKMarek1996-07-241999-11-30
WagnerWagnerCZRené1996-08-172004-05-20
HedlHédlARaimund1997-03-252011-05-25
MaierMaierCZLadislav1998-08-022005-05-29
SzaboSzaboSKOtto1999-07-282002-04-20
KauzKauzAJürgen2000-07-052001-12-01
DokupilDokupilAErnst2000-07-052001-07-31
KnezKnězCHIván2002-02-242003-05-29
KinclKinclCZMarek2004-07-142007-05-17
HlinkaHlinkaSKPeter2004-07-142007-05-20
DošekDošekCZTomáš2004-07-142005-05-17
TopićTopičAEldar2004-07-212004-11-27
MachoMachoAJürgen2004-08-262004-12-08
ValachovičValachovičSKJozef2005-03-132007-05-20
LenkoLenkoCZJirí2005-03-162005-06-01
BejblBejblCZRadek2005-07-132007-05-17
LabantLabantSKVladimír2005-09-102005-12-10
VoříšekVoříšekCZPetr2006-07-192007-05-20
PatockaPatočkaAJürgen2007-07-072012-05-13
DrazanDražanAChristopher2008-08-022012-12-15
NovotaNovotaSKJán2011-08-062016-11-24
WydraVydraADominik2012-03-212015-07-17
HuspekHuspekAPhilipp2015-07-252015-10-22
MalicsekMalíčekAPhilipp2016-10-262017-04-15

Wenn man also die Liste der Spieler bei Rapid durchsucht, kann man aufgrund des Namens auf eine tschechische Abstammung schließen, obwohl der Spieler schon gar nicht mehr die tschechische Sprache beherrscht haben muss. Eine solche Zuordnung ist keineswegs vollständig, denn es gibt viele Tschechen mit ursprünglich deutschen Namen, wie eben zum Beispiel Rene Wagner. Und die lassen sich nich tso einfach „aufspüren.

Häufigkeit der Tschechen pro Jahrzehnt

JahrzehntAnzahl
 8
18903
19007
191021
192032
193019
194013
19509
196010
197017
19809
199018
200015
20104

Die Genauigkeit der Tabelle der Häufigkeiten pro Jahrzehnt hängt damit zusammen, wie genau es gelungen ist, die Tschechen aufgrund ihrer Namen zu erfassen. Grob kann man aber sagen, dass die meisten Tschechen zwischen 1910 und  1939 zu verzeichnen waren, dann wieder ab 1990 mit abnehmender Tendenz, wahrscheinlich auch durch die Inländerregel beeinflusst.

Bedeutung einiger tschechischer Namen von Rapidlern

  • Tomáš Došek  došek = Garbenbündel, Strohschaube
  • Josef Dworak dvořák = Hofer
  • Peter Hlinka  hlinka = Tonerde
  • Tomislav Knez kněz = Priester
  • Peter Orel orel = Adler
  • Antonín Panenka panenka = Augenstern, Püppchen
  • Brüder Schediwy  šedivý = grau
  • Eldar Topic  topic = Heizer
  • Franz Twaroch tvaroh = Topfen
  • Josef Uridil uřídil = er hat gelenkt, gerichtet
  • Jozef Valachovic  valach = Wallach
  • Rudolf Vytlacil  vytlačil = ausgedrückt, verdrängt
  • Petr Voríšek  voříšek = kleine Nuss
  • Walter Vybiral  vybíral = ausgesucht
  • František Veselý veselý = lustig
  • Walter Zeman zeman = Edelmann

Links

Aus diesem Web

Zum Autor

Weil meine Eltern beide aus dem Kreis der Wiener Tschechen stammen, sprach ich bis zum Alter von 6 Jahren ausschließlich Tschechisch (eher sowas wie Kuchl-Böhmisch). Dann besuchte ich die tschechische Volksschule im dritten Bezirk. Die Unterrichtssprache dort ist tschechisch, Deutsch ist Fremdsprache. Der Vorteil  für die Kinder: sie letnen den Kauderwelsch der Eltern auch zu lesen und zu schreiben. Aber das Ziel ist, dass man mit 10 Jahren auch das Deutsche in Wort und Schrift beherrscht und damit in jede beliebige deutsche Schule wechseln kann. Und so war es auch, ich besuchte danach eine AHS in Simmering (damals Realschule). Nach dem Tod meiner Großmutter 1967 schwanden auch die tschechischen Gesprächspartner und ich begann das Tschechische zu vergessen. Die tschechischen Schulen in Wien werden vom tschechischen Staat finanziert, die Lehrer vom österreichischen Staat. Dieses tschechische Schulmodell, das auch vom Lycée Français und von englischen Schulen so praktiziert wird, wäre ein hervorragendes Modell für die türkischen Zuwanderer, weil die Kinder einfach mehr mitnehmen, nämlich eine zweite Sprache und außerdem das sonstige Schulsystem nicht weiter belasten und damit Spannungen vermieden werden. Aber leider orientieren sich die Türken lieber am Islam statt an der türkischen Sprache. Außerdem erfordert dieses Modell eine Kofinanzierung durch die Türkei.